Montag, 6. Januar 2014

und wieder geht einer ...

Klaus Peukert geht, zum bereits zweiten mal. Und die Wirtschaftswoche läßt es sich nicht nehmen das zu kommentieren. Woher die WIWO ihre Informationen hat, ich weiss es nicht und ehrlich gesagt, ich will es auch nicht wissen. Jeder der irgendwann in die Partei eingetreten ist hat das sicher mit seinen ureigensten Motiven getan und es steht mir nicht an die zu werten. Jeder der meint gehen zu müssen, der tut das auch aus seinen ureigensten Motiven. Und jeder der sich in der Piratenpartei engagiert und dann irgendwann hinschmeisst ist ein Verlust.

Bild W. Niedermeier
Ja, ich finde auch nicht alles berauschend was in dieser Partei passiert aber ich noch andere zahllose Parteimitglieder machen darum ein allzu öffentliches Gewese. Politik ist eben nicht immer Spaß sondern oft auch Enttäuschung. Wer also z.B. erwartet dass ich nach meiner erfolglosen Kandidatur zur Europaliste den Bettel hinschmeissen werde, den muss ich enttäuschen. Mit einem Messer im Rücken gehe ich noch lange nicht nach hause. Und so geht es vielen Parteimitgliedern. Es gibt noch viel zu tun.

Mag sein dass es Aufgabe der Presse ist sog. "Prominente" in den Parteien zu identifizieren und deren Verhalten zu kommentieren und dabei ihre eigenen Schlüsse über das vermeintliche Schicksal der Piratenpartei zu ziehen. Ob diese Schlüsse immer richtig sind wird die Zeit erweisen.

Was mir allerdings zunehmend - und das sage ich mal ganz ungeschminkt - auf den Sack geht ist der Prominentenkult den manche Presseschreiberlinge zu entfachen suchen. Die Partei hat Gesichter und diese Gesichter bestimmen nicht unwesentlich das was über die Partei dann in der Öffentlichkeit berichtet wird - ganz "objektiv" und ohne weiteren Hintersinn.

All den Medienvertretern die sich allein auf die "Prominenten" stürzen sei gesagt, die Partei lebt, auch wenn Prominente sich zurückgezogen haben und die Piratenpartei schon oft totgesagt wurde. Die "Prominenz" der Partei kann nur in die Öffentlichkeit treten weil sie von einer Vielzahl Unsichtbarer unterstützt wird. Die Unsichtbaren sind es die die Parteitage zum Erfolg werden lassen. Es sind die, die nachts Hallen in funktionierende Parteitagsarenen umgestalten. Es sind die Unsichtbaren die die Strassenwahlkämpfe durchziehen, die die Parteiversammlungen organisieren, die Flugblätter entwerfen, die Programmanträge schreiben, die Arbeit in den Arbeitsgemeinschaften am Leben halten und die kandidieren. Die Aufzählung ließe sich beliebig verlängern.

Sicher sind "Prominente" wie Klaus wichtig. Aber sie sind ein verschwindend geringer Bruchteil von dem was die Piratenpartei ausmacht. Das haben viele Medienvertreter offensichtlich noch immer nicht verstanden. Sie unterliegen damit dem gleichen Fehlurteil wie dem wenn sie die Piratenpartei als Internetpartei bezeichnen. Um es klar zu sagen, die Piratenpartei ist KEINE Internetpartei sondern eine politische Gruppierung die ein politisches Programm anbietet dass die Chancen und Risiken einer sich immer schneller entwickelnden digitalen Gesellschaft zum Inhalt hat.

NSA-Skandal, Datensicherheit und Datenschutz sind dabei ebenso Programmpunkte wie die Frage danach von welchem Menschenbild wir in einer digitalen Gesellschaft ausgehen wollen (Stichwort: Bedingungsloses Grundeinkommen). Das zu verstehen ist in der Tat für manche Medienvertreter nicht ganz einfach. Und in Schlagworte und Berichte über sog. Prominente ist es allemal nicht zu fassen.

Schade wenn Klaus geht, kann ich nur sagen. Aber nach dem Austritt ist oftmals auch vor dem Eintritt. Also kein Grund zur Panik.

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