Dienstag, 20. Dezember 2016

Worte des Ex-Vorsitzenden: Ich mache mich nicht zum Handlanger von Hasspredigern und Rassiten jeglicher Coleur

Über ein Jahr steht mein Blog schon verwaist da. Zeit mal wieder etwas zu schreiben.  Die lautstarken Gröhlhälse des "Ausländer raus" einerseits und ihre Sparringspartner die einen Gott vorschieben um ihre Menschenverachtende Ideologie zu bemänteln, werden immer lauter. Und dann der Vorfall auf dem Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz in Berlin, einem Ort, an den es mich zu meinen Berliner Zeiten auch immer wieder zog. Jetzt sind Rassisten, Hassprediger und selbsternannte Gotteskrieger wieder en vogue. Und daher mal meine kleine Aufzählung von Ausländern, wie ich sie sehe.

  • Mein Französisch-Lehrer und späterer Klassenlehrer kam aus Tunesien. Meine späteren Arbeitskollegen in Halle 13 bei Volkswagen kamen aus Tunesien, Marokko, Jugoslawien, Italien.
  • Mein hundsmiserables Englisch, weil ich grottenfaul war, brachte eine Frau aus Indien auf Vordermann, gemeinsam mit ihrem Mann aus Großbritannien. Beide waren Juden und gingen später nach Kanada. Ich habe mich seinerzeit damit revanchiert ihnen Ski-Laufen beizubringen, was nach rasanter Abfahrt in einer Fichtenschonung endete.
  • Einen meiner ehemaligen Mitarbeiter aus Russland hat es nach Kanada verschlagen, eine andere Mitarbeiterin betreibt ein Feriencamp in Norwegen, und eine meine Kollegen aus der Ukraine lebt heute mit ihrem Mann in Dänemark.
  • Army Sergeant Rick Delile vom AFN brachte mein Englisch dann auf das Niveau "halbwegs brauchbar".
  • Liebe Menschen aus Holland brachten mir das Selber-Drehen bei. ;-). Mit Hans habe ich viel gelacht und gelästert und das Fussballspiel D-NL, das wir in Taschkent gemeinsam sahen, wird mir immer in Erinnerung bleiben.
  • In Francoise, eine Austauschschülerin aus Frankreich war ich hemmungslos, aber auch chancenlos, verknallt. JJ aus Paris ist seit langem einer meiner besten Freunde.
  • Mit Christos aus Athen habe ich in Belgrad gearbeitet und daraus ist eine enge Freundschaft geworden. 
  • David aus GB lebt heute mit seiner Dorota in Polen. Ich habe viel von David gelernt. 
  • Ein Mädchen aus Polen brachte mich seinerzeit dazu alle 14 Tage durch den eisernen Vorhang zu fahren. 
  • Viele, ganz viele liebe Menschen, in Russland machten mir das Land zu meiner zweiten Heimat.

Freunde habe ich in vielen Ländern gefunden. Und da soll mich die Tat eines Irren am Breitscheidplatz nun dazu bringen Menschen zu hassen? Dann hätten der Terror und die Hasssprediger ihr Ziel erreicht.

Und darum: Jetzt erst recht kein Fussbreit dem Hass und der Menschenverachtung.

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