Mit
einem knappen Ergebnis ist Ursula von der Leyen zur Präsidentin der
EU Kommission, quasi der Regierung der Europäischen Union unter dem
Jubel derer, die die EU weiterhin lediglich als größeren Markt
begreifen, "gewählt" worden.
Abnicken
wäre der passender Ausdruck für das was da im Stile des ostzonalen
"Faltens" von der Mehrheit von Abnickdackeln in Brüssel da
veranstaltet wurde. Dabei hatte alles so gut angefangen. Es gab einen
Wahlkampf der seinen Namen verdiente. Auch wenn manche sich mühten
mit dem Slogan "Europa ist die Antwort" einen auf Wahlkampf
zu machen, so gelang es anderen mit dem Klimawandel ein
Wahlkampfthema aufzubauen, das viele Menschen an die Urnen brachte,
mehr als sonst.
Wie
fühlen sich wohl diese Menschen, denen man eine Wählermacht
vorgaukelte, die kurz nach der "Wahl" mit Zensursula
(Ursula von der Leyen) überrascht wurden. Grund war die Tatsache,
dass keine Seite in der Lage war ihren Kandidaten durchzubringen.
Manfred Weber war ein rotes Tuch für Präsident Macron. Bei
Timmermanns bekamen Staatslenker wie Orban und die polnischen
Vertreter der PiS-Partei Brechreiz. Vestager schien überhaupt keine
Lobby zu haben. Der Rat der EU, die Versammlung der Staatsoberhäupter
der europäischen Mitgliedsstaaten kam auf die Idee von "Uschi
out of the box", Ursula von der Leyen, aus dem Ärmel zu ziehen.
Und, oh Wunder, die so Gekürte passte allen, Macron fand, dass
französische Sprachkenntnisse unabdingbar seien. Eine weitere
Qualifikation von Frau von der Leyen sei die Tatsache, dass sie
seinerzeit in Brüssel geboren wurde. Wenn man dieses absurde
"Argument" strikt bis zum Ende denkt, dann bedeutet es in
meinem Fall folgendes:
Ich
wurde in der Nähe von Braunschweig geboren. Das befähigt mich
zweifelsohne der Nachfolger von Heinrich dem Löwen zu werden. Und da
dieser seinerzeit bei Kriegszügen gegen oberitalienische Städte mit
Barbarossa zog und dabei so manche oberitalienische Stadt plündern
und brandschatzen ließ, so stünde es mir nur zu Recht zu, ebenfalls
oberitalienische Städte zu verwüsten, oder?
Orban
und die seinen aus den sog. "Vizhegrad"-Staaten (Polen,
Ungarn, Tschechien und die Slowakei) hatten keine Einwände, zumal so
gesichert war, dass das Thema europäische Grundwerte wie
Unabhängigkeit der Gerichte und unabhängige Presse langsam aber
sicher vom Tableau der europäischen Politik verschwinden werden. Von
einer geordneten Flüchtlingspolitik wird man schnell auch wenig,
wenn nicht gar nichts, hören. Herrn Salvini, den italienischen
Innenminister, der sich nicht zu schade war anlässlich der
Freisetzung der Kapitänin Rackete, davon zu schwadronieren, wie man
mit solchen Richtern man eigentlich verfahren müsse, wird es freuen.
Flinten-Uschi,
die sich in Deutschland rühmen kann eine völlig desolate Bundeswehr
zu hinterlassen, führt demnächst die EU an. Und eine
merkwürdige Koalition von EU Gegnern wie Salvini und Orban haben sie
gemeinsam mit den Vertretern der Europäischen Volkspartei (EVP)
sowie einigen Abgeordnete, die meinten dass die EU unterginge wenn
man von der Leyen nicht wählt, in den Sattel gehoben. Von der Leyen
will die EU Kommissionspräsidentin aller sein. Aber schon das
Sprichwort sagt "Allen Leuten
recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann."
Bald
werden die Von-der-Leyen-Pusher ihre Forderungen stellen. Spannend
wird es dann sein zu beobachten ob und wie Frau von der Leyen darauf
reagiert. Und so wie man Frau von der Leyen bereits kennt, wird sie
sich baldigst mit einem undurchschaubaren Dschungel von sog.
"Beratern" zu umgeben. M.a.W. es wird Brüsselokratie
at its best. Auf der Strecke bleiben werden die europäischen
Grundwerte, die Migrationsproblematik wird weiter verschoben werden.
Die EU als starker Gegenpol zu den USA oder China? Kaum vorstellbar
bei einer EU Kommissionspräsidentin die schon heute vor Trump
katzbuckelt.
Zusammenfassend
kann man sagen, diese "Wahl", die den Namen nicht verdient,
ist ein Pyrrhus-Sieg derer, die den Eurobürokratismus alter Schule
weiter haben will und dessen wahre Kosten den EU Bürgern noch
bevorsteht. Eine EU, die mehr ist als eine bessere Freihandelszone,
die vielleicht einmal zu den "Vereinigten Staaten von Europa"
hätte werden können, wird vertagt auf den Sankt-Nimmerleinstag.
Die EU hätte es besser verdient. Aber wie blies der Trompeter
von Säckingen seinerzeit? Es wär so schön gewesen, es hat nicht
sollen sein.
Mein
persönliches Fazit ist ein noch Weitreichenderes. Im September 2019
werden wieder "Wahlen" veranstaltet. In Brandenburg,
Thüringen und Sachsen stehen die Landesparlamente zur Disposition
und die ersten Ausläufer des aufkeimenden Wahlkampfes konnte man an
brandenburgischen Straßen bereits "bewundern". Da hängen
sie wieder, die nichts sagenden Parolen von einem "einheitlichen
Brandenburg". Als ob morgen die Aufteilung Brandenburgs
bevorstünde. Die Parolen anderer Parteien sind auch nur wenig besser
und schrecken eher vom Wahlgang ab als dazu zu animieren.
Zu
befürchten steht, dass in vielen Wahlkreisen die blau-braune Pest
triumphieren wird. Die Entscheidung des Wahlausschuss in Sachsen die
Mehrheit der Kandidatenvorschläge wegen Rechtsverstößen nicht
zuzulassen, ist dabei nur ein kleiner Trost. Soll man da zur Wahl
gehen? Werden wir wieder den Kakao saufen sollen durch den man uns in
der EU "Wahl" gezogen hat? Ehrlich gesagt, ich weiß es
nicht. Im Moment bin ich so maßlos enttäuscht von dem was da
abläuft, dass ich es mit zwei Sätzen zusammenfassen kann:
Wenn
Wahlen etwas ändern würden, dann wären sie verboten
und
Urnen
gehören auf den Friedhof.
Im
Moment bin ich in der Stimmung eine Wahlbenachrichtigung zur Landtagswahl in Sachsen zur
Papierschwalbe zu falten oder ungelesen dem Papierkorb zu
überantworten. Selten habe ich mich so verarscht gefühlt und zur
Pseudowählerkulisse einer Veranstaltung ostzonaler Provinienz
herabgewürdigt. Will ich mir das noch mal antun? Ich weiß es
ehrlich gesagt nicht. Vielleicht sollte ich den Grundsatz der sog.
"Wehrbeschwerdeordnung", hier § 6Abs 1 beherzigen. Dort
heißt es;
Die
Beschwerde darf frühestens nach Ablauf einer Nacht und muss
innerhalb eines Monats eingelegt werden, nachdem der Beschwerdeführer
von dem Beschwerdeanlass Kenntnis erhalten hat.
M.a.W.
24 Stunden drüber schlafen. Ob das hilft? Es wird jedenfalls keine
ruhige Nacht.
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